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Die besten Schulen mit Hauptschulabschluss in Bayern:
München, 27. April 2007
Schulen aus Neumarkt, Seubersdorf und München werden für
pädagogische Spitzenleistungen ausgezeichnet
Die besten Schulen mit Hauptschulabschluss in
Bayern sind die Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt, die
Volksschule Seubersdorf und die Hauptschule Wiesentfelser Straße in
München. Im bayerischen Landtag wurden die Schulen heute mit dem
Landespreis des bundesweiten Hauptschulpreises 2007 – Deutschlands
beste Schulen mit Hauptschulabschluss ausgezeichnet. Der Preis wird
alle zwei Jahre von der Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände vergeben. An
dem mit rund 240.000 Euro dotierten Wettbewerb beteiligten sich
bundesweit über 500 Schulen mit Hauptschulabschluss. Mehr als 350
Schulen haben eine aussagekräftige Bewerbung eingereicht, darunter 56
Schulen aus Bayern.
Aus den Einsendungen ermittelte eine 14-köpfige Jury aus Schule, Wirtschaft,
Politik und Wissenschaft drei Landessieger. Gemeinsam mit den Gewinnern der
anderen Bundesländer hat die in Bayern erstplatzierte Hauptschule
Weinbergerstraße in Neumarkt nun die Chance auf den Bundessieg. Die drei
bundesweiten Sieger werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 10.
Mai in Berlin durch Bundespräsident Horst Köhler geehrt.
Siegfried Schneider, Staatsminister für Unterricht und Kultus des Freistaats
Bayern, sagte bei der Übergabe der Landespreise heute in München: „Mit ihrem
großartigen Engagement haben die Lehrkräfte, Schülerinnen, Schüler und
Eltern der Schule Spitzenleistungen erbracht. Sie haben die Auszeichnung
mehr als verdient. Die Landessieger ermuntern durch ihr Beispiel dazu, dass
andere Schulen ihnen nacheifern.“
„Umfassende Förderkonzepte, die bereits in den unteren Klassen ansetzen und
die Schule frühzeitig für die Arbeitswelt öffnen, sind der entscheidende
Schlüssel für den erfolgreichen Übergang in den Beruf“, unterstrich Günter
Gerstberger, Bereichsleiter der Robert Bosch Stiftung. „Schüler und Betriebe
profitieren gleichermaßen davon, wenn sie sich bereits vor Beginn der
Berufsausbildung kennen.“
Für den ersten Preis erhält die Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt
5.000 Euro. Die Schule verzeichnet trotz großer sozialer Probleme – rund 70
Prozent der Eltern sind allein erziehend und rund 20 Prozent der Schüler haben
einen Migrationshintergrund – große Erfolge. Besonders hervorzuheben ist die
hohe Vermittlungsquote der Schule: 87 Prozent der Jugendlichen werden in
Ausbildungsplätze und weiterführende Schulen vermittelt. Das Erfolgskonzept
der Schule basiert auf einem systematischen, zielgruppenorientierten und
nachhaltigen Vorgehen im Schulalltag. Neben Coaching, Benimmkursen,
Schülerfirmen und Zielorientierungsseminaren dient beispielsweise das
Unterrichtsfach „Erwachsen werden“ der Persönlichkeitsbildung der Schüler.
Neben der engen Zusammenarbeit mit Firmen, Vereinen oder Kirchen arbeitet
die Schule zudem sehr intensiv mit den Eltern zusammen. Sie organisieren den
Mittagsbetrieb und übernehmen die Hausaufgabenbetreuung.
Den mit 3.500 Euro dotierten zweiten Preis erhielt die Volksschule Seubersdorf.
Sie überzeugte die Jury vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit den
Eltern und durch die gute Vernetzung mit Vereinen und der örtlichen Wirtschaft.
Die Vermittlung der Ausbildungsreife wird bereits in der Grundschulzeit
angegangen und konsequent mittels vielfältiger Praktika und einer intensiven
Berufsorientierung verfolgt. Das Ergebnis: die Vermittlungsquote der Schüler in
den Arbeitsmarkt liegt bei nahezu 100 Prozent. Kein Schüler hat die Schule
ohne Abschluss verlassen. Neben der Ausbildungsreife legt die Schule
besonderen Wert auf die Persönlichkeitsbildung der Schüler, welche durch
Projekte und Maßnahmen wie Selbstverteidigung, Streitschlichtung, Theater
oder Umwelterziehung verfolgt werden.
Mit dem dritten Preis und 2.000 Euro wurde die Hauptschule Wiesentfelser
Straße in München ausgezeichnet. Hier wurde positiv bewertet, dass die Schule
auf eine große interne Zusammenarbeit zwischen dem Lehrerteam,
Sozialpädagogen, Psychologen oder Berufscoaches wie auch auf eine
intensive Vernetzung mit Firmen und Vereinen in der Region setzt. Die Schule
wird durch eine individuelle Förderung, durch den Aufbau einer nachhaltigen
Lernmotivation und durch die gründliche Vorbereitung auf den Beruf zum
positiven Lebensmittelpunkt zahlreicher Schüler.
Die ersten zehn Plätze im Landeswettbewerb Bayern haben belegt:
- Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt
- Volksschule Seubersdorf
- Hauptschule Wiesentfelser Straße in München
- Frieden-Volksschule Schweinfurt
- Werner-von-Siemens-Hauptschule in Traunreut
- Hermann-Hedenus-Hauptschule in Erlangen
- Sankt-Georg-Volksschule in Augsburg
- Hauptschule Cadolzburg
- Volksschule Thalmässing
- Hauptschule Markt Indersdorf
Neben der Förderung der „Persönlichkeitsbildung“, der „Qualität des Unterrichts“ und dem „Umgang mit Unterschiedlichkeit“ standen vor allem die Kriterien „Ausbildungsreife“ und „Qualifizierung für den Arbeitsmarkt“ im Mittelpunkt der Bewertung. Unter anderem wurden die Vermittlungs- und die Abbrecherquote der Schulen erhoben.
Beim Hauptschulpreis 2007 konnten sich alle Hauptschulen und Schulen bewerben, die zum Hauptschulabschluss, zur Berufsbildungsreife oder zur Berufsreife führen. In Bayern sind dies Hauptschulen und Volksschulen. Ins Leben gerufen wurde der Hauptschulpreis im Jahr 1999 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im Rahmen der Initiative Hauptschule. Seit 2003 wird der Hauptschulpreis gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung ausgeschrieben. Die Kultusministerien der Länder unterstützen den Wettbewerb.
Weitere Informationen:
Carmen Jacobi
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Grüneburgweg 105
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.66 07 56 155
Fax: 069.66 07 56 306
JacobiC@ghst.de
www.hauptschulpreis.ghst.de
Dr. Ludwig Unger
Bayrisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Salvatorstraße 2
80333 München
Tel.: 089/21 86 -2106
Fax: 089/ 21862881
ludwig.unger@stmuk.bayern.de
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